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Christian Horner und Max Verstappen: Red Bull lieferte in Bahrain doppelte Show

Auf der Strecke zieht Max Verstappen in der Formel 1 einsam seine Kreise. Vater Jos gießt in der Causa Horner mächtig Öl ins Feuer.

Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya (l.), Teamchef Christian Horner und Ehefrau Geri Halliwell demonstrierten zum Saisonauftakt in Bahrain Einigkeit.
Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya (l.), Teamchef Christian Horner und Ehefrau Geri Halliwell demonstrierten zum Saisonauftakt in Bahrain Einigkeit.

Aus sportlicher Sicht ist das erste Rennwochenende der Formel-1-Saison in Bahrain rasch analysiert, denn die schlimmsten Befürchtungen der Konkurrenz haben sich bewahrheitet: Red Bull Racing und vor allem Weltmeister Max Verstappen dominieren in der Königsklasse des Motorsports weiterhin nach Belieben. In der Schlussphase der Vorsaison konnten Mercedes, Ferrari und Co. die Lücke zu den Bullen zwar etwas schließen, über den Winter ist der britisch-österreichische Rennstall den anderen Teams aber wieder meilenweit enteilt. Die logische Folge war am Samstag ein völlig ungefährdeter Doppelsieg. Verstappen triumphierte überlegen mit einem Vorsprung von mehr als 20 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez. Erster "Verfolger" der Bullen war Ferrari-Pilot Carlos Sainz. Für Furore sorgte in Bahrain auf der Strecke vor allem das teaminterne Duell zwischen dem 29-jährigen Spanier, der Ferrari am Saisonende verlassen muss, und seinem Teamkollegen Charles Leclerc. "Es war unglaublich und noch viel besser als erwartet, ein echter Genuss. Das Auto war gut zu fahren. Es hätte nicht besser laufen können", sagte Verstappen, der heuer seinen vierten WM-Titel en suite einfahren könnte.

Max Verstappen fuhr der Konkurrenz in Bahrain auf und davon.
Max Verstappen fuhr der Konkurrenz in Bahrain auf und davon.

Toto Wolff: "Max fährt in einer eigenen Galaxie"

Angesichts der Machtdemonstration des 26-jährigen Niederländers übt sich die Konkurrenz nach nur einem von 24 Rennen bereits in Durchhalteparolen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff zollte Verstappen nach dessen 55. Grand-Prix-Sieg Respekt: "Er ist einfach stark. Max fährt in einer eigenen Galaxie." Über die eigene Leistung herrschte bei den Silberpfeilen nach den Plätzen fünf und sieben für George Russell und Lewis Hamilton hingegen Ernüchterung. Die Aufbruchsstimmung nach den vielversprechenden Testfahrten war schnell verflogen. "Die Situation ist extrem frustrierend. Wir haben die ganze Zeit den Motor kühlen müssen", erklärte der 52-jährige Wiener. Dass man trotz der Probleme zumindest die beiden Kundenteams McLaren und Aston Martin in Schach halten konnte, ist für die Ansprüche des einstigen Branchenprimus deutlich zu wenig.

Christian Horner bleibt Gesprächsthema Nummer eins

Abseits der Strecke war die Causa Horner wieder einmal das Gesprächsthema Nummer eins in der Formel 1. Fast schon hollywoodreif spielten der beschuldigte Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Ehefrau Geri Halliwell in Bahrain eine heile Welt vor. Den Doppelsieg der Bullen feierten der 50-jährige Brite und das Ex-Spice-Girl demonstrativ neben dem thailändischen Mehrheitseigentümer von Red Bull, Chalerm Yoovidhya. Horner wird vorgeworfen, sich gegenüber einer Mitarbeiterin ungebührlich verhalten zu haben, aber eine interne Untersuchung entlastete den langjährigen Teamchef. Dennoch hängt die Causa Horner wie ein Damoklesschwert über dem Rennstall.

Jos Verstappen: "Es wird explodieren"

Jos Verstappen macht aus seiner Aversion gegen Horner nun auch öffentlich keinen Hehl mehr. "Er spielt das Opfer, während er der ist, der die Probleme verursacht", sagte der Vater von Max der "Daily Mail". "Das Team läuft Gefahr, auseinandergerissen zu werden. So kann es nicht weitergehen. Es wird explodieren." Dass er etwas mit der Veröffentlichung der angeblichen Chatverläufe zwischen Horner und der Mitarbeiterin zu tun haben könnte, wies Verstappen zurück.

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