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Formel 1: Christian Horner hat bei Red Bull kaum noch Fürsprecher - Marathon-Befragung ohne Ergebnis

Der 50-jährige Brite kämpft um seinen Job als Teamchef von Red Bull Racing in der Formel 1. Viel Unterstützung bekommt er dabei nicht. Die Befragung Horners am Freitag soll acht Stunden lang gedauert haben. Wann die interne Untersuchung abgeschlossen sein wird, ist völlig unklar.

Christian Horner durchlebt die schwierigste Phase seiner Karriere bei Red Bull.
Christian Horner durchlebt die schwierigste Phase seiner Karriere bei Red Bull.

Hier klicken: Red Bull läuft in der Causa Horner die Zeit davon

Dass der ehemalige AlphaTauri-Rennstall, der nun den sperrigen Namen Visa Cash App RB trägt, am Freitag in Las Vegas seinen Formel-1-Boliden für die neue Saison präsentierte, war nicht mehr als eine Randnotiz. Denn beim Schwesterteam Red Bull Racing stehen entscheidende Wochen bevor, an denen es um nichts Geringeres als die Zukunft des langjährigen Teamchefs und Geschäftsführers Christian Horner geht. Anfang der Woche wurde publik, dass sich der 50-jährige Brite aufgrund schwerer Anschuldigungen einer Mitarbeiterin mit einer internen Untersuchung konfrontiert sieht.

Befragung von Christian Horner dauerte offenbar rund acht Stunden lang

Aufgrund des "unangemessenen Verhaltens" musste Horner am Freitag gegenüber einem unabhängigen Ermittler eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben. Laut dem britischen Ableger von "Sky Sport News" dauerte die Befragung insgesamt rund acht (!) Stunden. Eine endgültige Entscheidung in der Causa Horner wurde aber noch nicht gefällt. Die Untersuchung könnte sich noch Tage oder sogar Wochen ziehen, doch die Zeit drängt: Am kommenden Donnerstag (15. Februar) präsentiert Titelverteidiger Red Bull seinen neuen Boliden für die heurige Saison. Der erste Grand Prix des Jahres steigt am 2. März in Bahrain, in der Woche davor finden Bahrain International Circuit drei Testtage vor dem Saisonstart statt.

Christian Horner weiß kaum noch Entscheidungsträger auf seiner Seite

Innerhalb der Red-Bull-Familie sieht Horner, für den die Unschuldsvermutung gilt, seine Felle offenbar nach und nach davonschwimmen. Denn abgesehen von den thailändischen Mehrheitseigentümern um Chalerm Yoovidhya, der seit dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz viel häufiger bei Formel-1-Rennen vor Ort zu sehen war, weiß der längstdienende Teamchef in der Königsklasse des Motorsports (seit 2005) kaum noch Entscheidungsträger an seiner Seite. Bei der Konzernspitze in Salzburg dürfte Horner keinerlei Vertrauen mehr genießen. Dass dem Briten nach SN-Informationen der freiwillige Rücktritt nahegelegt wurde, ist ein eindeutiges Indiz dafür. Horner kam der Aufforderung allerdings nicht nach.

Christian Horner verliert auch im Rennstall Unterstützung

Aber auch innerhalb des Rennstalls gibt es immer weniger Personen, die auf der Seite des Teamchefs stehen. Von seinem langjährigen Wegbegleiter Helmut Marko, den Horner Ende vergangenen Jahres noch loswerden wollte, darf sich der Brite keine Unterstützung erwarten. Der Putschversuch gegen den Konsulenten Marko führte auch dazu, dass der niederländische Verstappen-Clan rund um Weltmeister Max offenbar nicht mehr das beste Verhältnis zu Horner pflegt. Und auch Horners letztes Ass im Ärmel scheint sich vom Teamchef abzuwenden. Laut dem Internetportal F1-Insider.com versicherte Designguru Adrian Newey den Bullen, dass er dem Team auch bei einem Abgang Horners erhalten bliebe. Die Freundschaft zwischen den beiden Briten dürfte mittlerweile verblasst sein.

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