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Formel 1: Christian Horner droht bei Red Bull das Aus

Die interne Untersuchung gegen den langjährigen Teamchef von Red Bull Racing läuft zwar noch, die Konzernspitze dürfte das Vertrauen in den 50-jährigen Briten aber bereits verloren haben.

Christian Horner (rechts) muss sich gegenüber Oliver Mintzlaff erklären.
Christian Horner (rechts) muss sich gegenüber Oliver Mintzlaff erklären.

Hier klicken: Christian Horner hat bei Red Bull kaum noch Fürsprecher

Hier klicken: Christian Horner muss am Freitag zur Anhörung

Rund eine Woche nach Bekanntwerden des Sensationswechsels von Superstar Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari nach dem Ende der heurigen Saison steht die Formel 1 vor dem nächsten Beben. Die interne Untersuchung von Red Bull gegen Teamchef Christian Horner wegen "unangemessenen Verhaltens" gegenüber einer Mitarbeiterin ist derzeit das Gesprächsthema Nummer eins in der Königsklasse des Motorsports. Die schweren Vorwürfe gegen seine Person bezeichnet Horner, der seit dem Einstieg von Red Bull in die Formel 1 im Jahr 2005 als Teamchef des Rennstalls fungiert, gegenüber "Mail Online" als "verrückt". Gattin und Ex-Spice-Girl Geri Halliwell sei "am Boden zerstört", hält aber zu ihrem Ehemann, für den die Unschuldsvermutung gilt. Am Freitag muss Horner in Großbritannien zur Anhörung.

Christian Horner ist bei der Chefetage von Red Bull in Ungnade gefallen

Laut SN-Informationen legte der Konzern Horner den Rücktritt nahe. Das lehnte der 50-jährige Brite vorerst aber ab. Innerhalb der Chefetage der Bullen rund um den Red-Bull-Erben Mark Mateschitz und Oliver Mintzlaff, der für die sportlichen Angelegenheiten hauptzuständig ist, scheint Horner seinen Kredit aber endgültig verspielt zu haben. Ein Indiz dafür ist, dass der Rennstall in den vergangenen Tagen trotz einiger Anfragen beharrlich zu den Vorwürfen gegen seinen Teamchef schwieg, die Konzernspitze in Salzburg jedoch bestätigte, dass eine interne und unabhängige Untersuchung gegen Horner im Gang ist. In der Welt von Red Bull ist dieser Vorgang höchst ungewöhnlich, denn normalerweise werden Anfragen dieser Art vom Konzern nicht weiter kommentiert. Hinter der öffentlichen Bestätigung der hausinternen Ermittlungen am Montag dürfte somit Kalkül stecken, weil sich der Druck auf Horner, seinen Posten als Teamchef zu räumen, dadurch enorm erhöht.

Christian Horner hat sich wohl verpokert

So könnte der kometenhafte Aufstieg Horners kurz vor dem Start seiner 20. Saison als Teamchef in der Formel 1 jäh gestoppt werden. Im Schatten von Didi Mateschitz und Motorsportkonsulent Helmut Marko entwickelte sich Horner im Lauf der Zeit vom Nobody zu einer charismatischen Person im Fahrerlager der Formel 1. Nebenbei gelang es ihm, seinen Einfluss bei Red Bull Racing sukzessive auszubauen. Nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz Ende 2022 sah Horner seine Chance gekommen, die Macht innerhalb des Rennstalls endgültig an sich zu reißen.

Auffallend oft war der Teamchef bei Rennen in der Nähe von Chalerm Yoovidhya zu sehen. Gerüchte, wonach der thailändische Mehrheitseigentümer von Red Bull in Zukunft mehr Mitspracherecht einfordern könnte, halten sich hartnäckig. Gegen Ende der vergangenen Saison scheiterte Horner mit dem Versuch, seinen langjährigen Begleiter Marko loszuwerden. Wenige Monate später droht nun nicht dem 80-jährigen Steirer, sondern Horner das Aus bei Red Bull.

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