SN.AT / Sport / Motorsport / Formel 1

Christian Horner: Geleakte Chatverläufe bringen Teamchef in die Bredouille

Einen Tag nach dem entlastenden Statement von Red Bull nahm die Causa eine neue Wende.

Teamchef Christian Horner droht Ungemach.
Teamchef Christian Horner droht Ungemach.

Eigentlich wollte sich der gesamte Formel-1-Zirkus und vor allem Red Bull Racing nach den wochenlangen Spekulationen rund um den beschuldigten Teamchef Christian Horner am Donnerstag endlich wieder auf das sportliche Geschehen fokussieren. Der 50-jährige Brite geriet Anfang Februar in den Fokus, da er sich gegenüber einer Mitarbeiterin ungebührlich verhalten haben soll. Nach einer langen internen Ermittlung gab der Konzern am Mittwochnachmittag bekannt, "dass die Beschwerde abgewiesen wurde". Damit schien die Causa zumindest einmal vorerst beendet.

Christian Horner war zunächst erleichtert

Horner zeigte sich angesichts der entlastenden Stellungnahme seines langjährigen Arbeitgebers zunächst erleichtert. "Ich bin einfach froh, dass der Prozess vorbei ist. Innerhalb des Teams war der Zusammenhalt noch nie so stark", erklärte Horner, der seit dem Einstieg von Red Bull in die Formel 1 im Jahr 2005 als Teamchef fungiert. Horner war in dem kurzen Interview darum bemüht, das Hauptaugenmerk auf die sportliche Situation zu legen. Zu Einzelheiten bezüglich der internen Untersuchung wollte er sich nicht äußern. "Der Fokus liegt auf dem Grand Prix, der Saison und dem Versuch, beide Titel zu verteidigen." Dass Mercedes-Pilot Lewis Hamilton am ersten offiziellen Trainingstag der Saison, an dem sich die Teams in Bahrain noch nicht in die Karten blicken ließen, die Bestzeit aufstellte, interessierte am Donnerstagabend aber niemanden mehr.

Chatverläufe veröffentlicht

Denn die Causa Horner nahm eine neue Wendung. Ein unbekannter Absender veröffentlichte per E-Mail Chatverläufe zwischen Horner und der betroffenen Mitarbeiterin. Die Screenshots der WhatsApp-Nachrichten wurden an mehr als 100 Personen verschickt. Darunter befinden sich unter anderem auch FIA-Präsident Mohammad Ben Sulayem, Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali, alle Formel-1-Teamchefs sowie Max Verstappens Vater Jos. Auch den SN liegt der Datenträger, der 79 Dateien enthält, vor. Ob das verschickte Material echt ist, konnte bislang nicht verifiziert werden. Klar ist jedoch, dass die nun geleakten Nachrichten sowohl Horner als auch Red Bull so kurz vor dem ersten Saisonrennen gehörig in Erklärungsnot bringen.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.