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Causa Horner: Formel 1 setzt Red Bull Racing unter Druck

Knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart ist die interne Untersuchung gegen den Teamchef der Bullen noch immer nicht beendet. Nun drängt auch die Rennserie selbst auf eine schnelle Lösung.

Christian Horner will seinen Posten als Teamchef bei Red Bull Racing nicht räumen.
Christian Horner will seinen Posten als Teamchef bei Red Bull Racing nicht räumen.

Vor mittlerweile genau zwei Wochen wurde erstmals publik, dass bei Red Bull eine interne Untersuchung gegen Formel-1-Teamchef Christian Horner im Gang ist. Der 50-jährige Brite soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin des britisch-österreichischen Rennstalls unangemessen verhalten haben. Während die Konzernspitze in Salzburg Horner zum Rücktritt bewegen wollte, beteuerte der längstdienende Teamchef in der Königsklasse des Motorsports seine Unschuld. Nach übereinstimmenden Medienberichten sollen die Anwälte Horners dem mutmaßlichen Opfer allerdings Schweigegeld in der Höhe von umgerechnet 760.000 Euro angeboten haben, um die Angelegenheit einvernehmlich zu klären.

Marathon-Befragung endete ohne Ergebnis

Am 9. Februar wurde Horner stundenlang von einem unabhängigen Anwalt zu den Vorwürfen befragt. Eine Entscheidung in der Causa blieb allerdings aus. Trotz der Ermittlungen gegen ihn ließ es sich Horner am vergangenen Donnerstag nicht nehmen, bei der Präsentation des neuen Red-Bull-Boliden für die heurige Saison in der Fabrik in Milton Keynes dabei zu sein. "Ich habe noch nie ein Team gesehen, das mehr zusammenhält oder mehr Unterstützung bietet als dieses", sagte der Brite in Interviews rund um das Event in Milton Keynes. "Ich weise die Anschuldigungen zurück, für mich läuft das Geschäft ganz normal weiter, da bin ich mir sicher. Wenn ich das nicht wäre, wäre ich nicht hier. Ich möchte nicht über den Prozess sprechen. Ich konzentriere mich auf die Menschen und das Team."

Formel 1 fordert rasche Lösung

Je länger die Untersuchung andauert, desto unangenehmer wird die Situation für Red Bull. Die mediale Aufmerksamkeit ruft bereits erste negative Reaktionen hervor. So sah sich der US-Autobauer Ford, der ab 2026 als Partner von Red Bull in der Formel 1 aktiv ist, zu folgender Stellungnahme genötigt: "Als Familienunternehmen und ein Unternehmen, das sich selbst an sehr hohe Standards in Bezug auf Verhalten und Integrität hält, erwarten wir das Gleiche von unseren Partnern", sagte Motorsport-Direktor Mark Rushbrook in der "Sunday Times".

Auch die Entscheidungsträger in der Formel 1 drängen in der Causa Horner auf eine rasche Lösung. "Wir hoffen, dass die Angelegenheit nach einem fairen und gründlichen Verfahren schnellstmöglich geklärt wird", heißt es in einer Erklärung der Formel 1 laut übereinstimmenden britischen Medienberichten von Sonntag.

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