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Arbeit polarisiert, weil sie so wichtig ist

Sigrid Scharf

Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Die Boomer-Generation verabschiedet sich langsam, viel weniger Junge rücken nach. Dazu kommt, dass viele von ihnen andere Vorstellungen haben, häufiger Teilzeit arbeiten wollen. Die Digitalisierung sorgt obendrein dafür, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Alle diese Faktoren führen dazu, dass Menschen das Gefühl haben, nicht mehr mit zu können. Dass sie sich den Entwicklungen nicht gewachsen sehen.

Tempo ist vielen zu hoch

Mit diesem Wissen ist das Bestreben sozialer Unternehmen nicht hoch genug einzuschätzen. Hier können sich Menschen in einem gemächlicheren Tempo wieder den Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes annähern. Es bleibt sogar Zeit zum Lernen neben der Arbeit: ob das nun digitale Grundkenntnisse oder die deutsche Sprache ist. Diese Unterstützung kostet Steuergeld, ja, ist aber gut investiert.

So viele Hilfstätigkeiten gibt es nicht mehr

Denn Tatsache ist auch: Das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Die meisten Jobs gestalten sich heute komplexer, so viel einfache Tätigkeiten wie früher gibt es schlicht nicht mehr. Das wird sich nicht mehr ändern. Also braucht es Ansätze, um möglichst viele mitzunehmen. Die Konzepte (Altkleidersammlung, Catering, Übersiedlungshilfe...) sind ja erprobt, gehören aber abgesichert. Denn Arbeit gibt nicht nur Brot, sondern verleiht einem Menschen auch Würde - und das unabhängig davon, ob sie 10 oder, wie von der Industrie gefordert, künftig 41 Stunden pro Woche ausgeübt wird.