Für seine Schmetterlingsvielfalt ist Weißbach schon lange bekannt. Aus diesem Grund zeigt sich auch ein Falter im Naturpark-Logo. Beim Insektencamp der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft haben es sich kürzlich Jungbiologen und erfahrene Entomo- und Arachnologen zum Ziel gemacht, auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten im Naturpark Weißbach Daten zu generieren. An vier Exkursionstagen wurden zwölf Probeflächen bearbeitet.
Es konnten einige Erstnachweise für das Land Salzburg erbracht werden wie etwa zehn der insgesamt 64 festgestellten Wanzenarten oder auch 13 der insgesamt 57 gefundenen Zikadenarten. Bei der Artengruppe der Netzflügler konnte beispielsweise die gewöhnliche Ameisenjungfer zum zweiten Mal in Salzburg dokumentiert werden. Besonders erfreulich ist auch das Vorkommen der laut der Roten Liste Österreichs "als vom Aussterben bedroht" gelisteten Schnabelfliege Panorpa vulgaris. Auch bei den Schwebfliegen konnten 14 Arten als Neumeldung für Salzburg erbracht werden. Bei den Käfern konnten 271 Arten aus 54 unterschiedlichen Familien belegt werden. Darunter 46 Arten, welche im angrenzenden Bayern auf der Roten Liste geführt werden. Besonders hervorzuheben ist der Bachnelkenwurz-Rüssler, wovon bisher nur wenige Funde in Österreich und Deutschland bekannt sind.
Zudem konnte eine extrem seltene Nachtfalterart gefunden werden: der Augsburger Bär. Dieser ist mit einer Spannweite von bis zu acht Zentimetern der größte Vertreter der Nachtfalterfamilie der Bärenspinner.
Des Weiteren wurden Ohrwürmer, Schaben, Libellen, Köcherfliegen, Schmetterlinge, Taillenwespen, Wildbienen, Goldwespen, Pflanzenwespen, Ameisen, Doppelfüßer und Hornmilben bearbeitet. In Summe wurden 1163 Arten nachgewiesen.